Schwanger ja oder nein: Ab wann ist ein Test möglich?

Viele Frauen wünschen sich ein Kind, müssen aber lange darauf warten. Die Gründe sind vielfältig, warum es nicht auf Anhieb klappt (vgl. familie-im-blick.de). Umso größer ist die Vorfreude, einen Schwangerschaftstest zu machen und vielleicht endlich ein positives Ergebnis zu bekommen. Anders sieht es hingegen aus, wenn eine Schwangerschaft ungewollt wäre und beispielsweise die Möglichkeit im Raum steht, dass die Pille oder andere Verhütungsmittel versagt haben könnten. In beiden Fällen kann das Ergebnis kaum schnell genug vorliegen, um Gewissheit zu erhalten. Doch ein wenig Zeit muss vergehen, um überhaupt die Schwangerschaft feststellen zu können. Selbst wenn die Wartezeit unerträglich ist.

Welche Anzeichen für eine Schwangerschaft gibt es?

Ein relativ deutliches Zeichen ist das Ausbleiben der Menstruation, wobei es dafür selbstverständlich auch andere Gründe geben kann. Außerdem leiden in der frühen Schwangerschaft viele Frauen an Übelkeit, die vorwiegend morgens, aber auch über den gesamten Tag hinweg auftreten kann und mitunter einige Wochen anhält. Damit einher geht oft Appetitlosigkeit, genauso können Heißhungerattacken auftreten. Dass Schwangere insbesondere bei Heißhungerattacken zu ungewöhnlichen Lebensmittel-Kombinationen greifen oder plötzlich Dinge verzehren, die sie eigentlich nie mochten, ist keinesfalls unüblich, aber trotzdem kein Muss. Weiterhin können dauerhafte Müdigkeit, Erschöpfung und Stimmungsschwankungen sowie verstärkter Ausfluss auf eine Schwangerschaft hinweisen. Ebenfalls kommt es vor, dass die Schamlippen aufgrund der erhöhten Durchblutung Rot bis Dunkelblau erscheinen, zudem kommt es häufig zu Spannungsgefühlen in den Brüsten. Während einer Schwangerschaft neigen Frauen darüber hinaus zu einer höheren Körpertemperatur.

Der Schwangerschaftstest für zu Hause

Die erste Wahl, um eine Schwangerschaft schnell ohne Besuch beim Arzt feststellen zu können, ist der Urintest. Diesen gibt es in Apotheken, aber auch in Drogerien und manchen gut sortierten Supermärkten. Ein Urintest ermittelt über einen Teststreifen das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) im Urin, welches bei der Bildung der Plazenta entsteht. Der Test sieht ähnlich aus wie ein Stift und wird entweder direkt in den Urinstrahl gehalten oder der Urin wird in einem Behälter aufgefangen und der Test eingetaucht. Auf dem Teststreifen befinden sich Antikörper, die mit dem hCG reagieren. Nach wenigen Minuten Wartezeit wird schließlich ein Ergebnis angezeigt.

Es gibt Schwangerschaftsfrühtests, die auf geringere Mengen hCG reagieren sowie „normale“ Schwangerschaftstests. Der Frühtest kann bereits bis zu 5 Tage vor dem Beginn der Periode verwendet werden, ein „normaler“ Test frühestens 2 Tage nach Ausbleiben der Menstruation. Bis etwa zur 12. Schwangerschaftswoche können beide Testarten relativ zuverlässige Ergebnisse liefern. Danach sinkt der hCG-Spiegel wieder ab und wird eventuell nicht vom Teststreifen erfasst. Das kann ein negatives Ergebnis zur Folge haben, obwohl dennoch eine Schwangerschaft besteht. Weiterhin hat jede Frau immer einen gewissen hCG-Wert im Blut. Sehr sensible Tests (Frühtests) schlagen dann mitunter aus, obwohl keine Schwangerschaft vorliegt. Das und weitere Gründe wie eine falsche Anwendung oder eine Medikamenteneinnahme (z. B. manche Antidepressiva) können so zu verfälschten Ergebnissen führen.

Für Frauen, die eine künstliche Befruchtung hinter sich haben und dabei Medikamente zur Reifung der Eizellen einnehmen, macht ein Urintest für zu Hause generell keinen Sinn.

Viel sicherer: Ein Test beim Arzt

Ein Gynäkologe oder Hausarzt hat wesentlich gründlichere Methoden, eine Schwangerschaft festzustellen. Häufig setzen aber auch diese zunächst einen Urintest ein oder sie führen direkt einen Ultraschall durch. Der Ultraschall wird beim Gynäkologen in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft vaginal durchgeführt und liefert relativ sichere Ergebnisse. Aber obwohl ein Arzt auf den für die Patienten meist sehr undeutlichen Aufnahmen viel erkennen kann, besteht dennoch die Möglichkeit, dass eine Schwangerschaft beim Ultraschall nicht erkannt wird. Das passiert selten und, wenn überhaupt, in einem sehr frühen Stadium oder wenn sich das Ei an einer ungewöhnlichen, schlecht einsehbaren Stelle eingenistet hat. Die Plazenta ist zudem erst ungefähr 6 Wochen nach Ausbleiben der Periode auf einem Ultraschallbild sicher erkennbar, kindliche Herztöne sind bereits nach 7 bis 8 Wochen zu hören. Spätestens dann gibt es keinen Zweifel mehr an einer Schwangerschaft.

Auch ein Bluttest ist möglich, welcher aber oftmals nur durchgeführt wird, wenn sich der Arzt über eine vorliegende Schwangerschaft unsicher ist. Da die Konzentration des hCG-Hormons im Blut schneller ansteigt als im Urin, kann eine Schwangerschaft per Bluttest deutlich früher festgestellt werden als bei einem Urintest. Allerdings macht der Bluttest wenig Sinn bei Frauen, die Präparate einnehmen, welche hCG enthalten (wie auch der Urintest).

Trotz aller Möglichkeiten: Etwas Geduld muss sein

Obwohl die Unsicherheit über eine eventuell bestehende Schwangerschaft oftmals nur sehr schwer zu ertragen ist, ist ein wenig Geduld für ein sicheres Ergebnis dennoch notwendig. Bis ein Test also möglich ist, gilt es, Ruhe zu bewahren.

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