Während das Nähen früher vor allem als Hobby für ältere Damen galt, liegt die Beschäftigung mit Stoff, Nadel und Faden heute wieder voll im Trend. Kein Wunder, denn dieses wunderbare Hobby bringt jede Menge Spaß – allerdings nur mit der richtigen Grundausstattung.
Nähen für Anfänger mit der passenden Ausstattung
Doch wie sollte die Grundausstattung zum Nähen aussehen? Welche Ausstattung, Nähutensilien und Zubehör ist für Einsteiger in das Hobby sinnvoll? Denn gerade, wenn man nähen lernen möchte, erscheint die Auswahl an Werkzeugen und Utensilien riesig.
Vor dem Nähen kommt das Messen
Bevor Nadel und Faden zum Einsatz kommen, müssen die Stoffe erste einmal zurechtgeschnitten werden. Außerdem sollten die Maße des Models oder des entsprechenden Gegenstandes millimetergenau vorliegen. Hierzu sind Utensilien nötig, mit welchen zum Beispiel Stoffbahnen oder die Abstände zwischen Knöpfen vermessen werden können. An dieser Stelle haben Nähanfänger die Auswahl zwischen:
- dem Handmaß,
- einem Lineal,
- dem Maßband
- oder einem Geodreieck.
Während das Maßnehmen mit der Hand eher zum groben Maßnehmen und ungefähren Abschätzen der benötigten Stoffmenge dient, lässt sich mit den speziellen Werkzeugen alles genau abmessen. Am besten ist es, wenn sowohl das Lineal, als auch Maßband und Geodreieck bereitliegen – jede der drei Utensilien ist nämlich für etwas anderes gut. Während das Maßband zum Abmessen von Körperproportionen dient, lassen sich mit dem Lineal Schnittmuster abmessen und mit dem Geodreieck rechte Winkel formen.
Papier für das Schnittmuster
Bevor es losgehen kann, sollte sich ein Anfänger erst einmal mit verschiedenen Schnittmustern vertraut machen. Wenn dann die Entscheidung auf ein einsteigerfreundliches Modell gefallen ist, geht es an die Übertragung des Musters auf ein spezielles Papier. Das Schnittmusterpapier wird im Handel entweder als Rolle oder als Bogen angeboten. Hier entscheiden die persönlichen Vorlieben sowie die Verfügbarkeit. Wer sich für ein Schnittmuster mit einem vorgezeichneten Raster darauf entscheidet, der profitiert von einem ganz entscheidenden Vorteil: Mithilfe der Orientierung an den Hilfslinien lassen sich gerade Linien und exakte rechte Winkel anzeichnen.
Stifte und Kreiden
Im Handel gibt es sogenannte Schneiderkreide bereits für wenig Geld. Während manche Näher die Kreide am Stück bevorzugen, mögen andere die Kreide in der Form eines Rades lieber. An dieser Stelle lohnt es sich, beide Varianten zu probieren, um herauszufinden, was einem besser liegt. Mit dieser Kreide lassen sich vor allem auf dunklen Stoff sehr gut Schnittmuster übertragen. Der Vorteil von Kreide gegenüber Stiften ist der, dass sich Kreide ganz einfach wieder abwischen lässt. Dunkle Kreide dient zum Zeichnen auf hellen Stoffen. Mit einem Stoffmalstift lassen sich hingegen auch punktuell Details von der Vorlage auf den Stoff übertragen. Mit einem Stift sind generell wesentlich filigranere Arbeiten möglich, als mit einer Schneiderkreide. Allerdings sollten Anfänger bei den Stiften darauf achten, dass es sich um auswaschbare Farben handelt. Spezielle Stoffmalstifte sind leicht zu verwechseln mit Textilmarkern – diese sind nicht auswaschbar!
Die Schere
Neben dem Vermessen und Einzeichnen der Muster ist natürlich auch das Schneiden der Stoffe ein wichtiger Schritt zum fertigen Werk. Die Stoffschere sollte allerdings einige Kriterien erfüllen, damit sich mit ihr adäquat arbeiten lässt. Hier geht die Qualität auf jeden Fall vor und es kann sich durchaus lohnen, etwas mehr Geld auszugeben. Einfache Bastelscheren für Kinder sind ebenso ungeeignet, wie stumpfe Haarscheren oder ähnliches. Diese Kriterien sollte eine gute Stoffschere daher unbedingt erfüllen:
- Scherenlänge von etwa 20 Zentimetern
- geschwungener Griff
- scharfe Spitze
- ergonomischer Griff
- Klinge aus hochwertigem Metall
Zusätzlich zu einer Stoffschere mit scharfen Kanten kann noch eine weitere Schere angeschafft werden: Scheren mit einer gezackten Kante können sich als sehr praktisch erweisen, wenn der Stoff gelagert werden soll. Zudem sehen Details, welche mit dieser Schere bearbeitet wurden, dekorativ aus. Diese Anschaffung ist allerdings optional. Tipps: Ein Rollschneider kann in Kombination mit einem Lineal eine gute Lösung sein, um gerade, saubere Bahnen zu schneiden. Als Unterlage bietet sich eine Schneidematte an.
Das richtige Material des Garns
Die Qualität des Garns entscheidet nicht selten darüber, ob das Projekt eines Nähanfängers erfolgreich wird oder nicht. Neben dem klassischen Garn aus Baumwolle gibt es auch Garne aus einer Polyester-Mischung. Dieses ist in der Regel reißfester. Auch hier lohnt es sich, wenn etwas mehr investiert wird. Gerade Anfänger sind in ihrer Erstausstattung auf eine gute Qualität angewiesen, da diese zumeist noch nicht einschätzen können, wie belastbar das jeweilige Garn ist. Zusätzlich sollten Einsteiger sich etwas Stickgarn zulegen, da dieses sich besonders zur Durchführung des sogenannten Kreuzstiches eignet.
Die Nadeln
Es gibt drei verschiedene Nadelarten, welche sich ein Nähanfänger mindestens zulegen sollte. Dazu gehören:
- Stecknadel
- Sticknadel
- Nähnadel
Alle drei sind unverzichtbar und sollten keinesfalls von minderwertiger Qualität sein, da diese schneller abbrechen. Das kann gerade für Einsteiger am Anfang zu einer Frustration führen, welche den Spaß am neuen Hobby gründlich verdirbt. Außerdem müssen die Nadeln in unterschiedlichen Größen und Stärken verfügbar sein. Je mehr Auswahl, desto besser.
Die Nähmaschine
Falls noch keine Nähmaschine vorhanden ist, ist der Weg ins Fachgeschäft häufig der beste. Denn hier erhält man fachkundige Beratung. Eine Einsteiger-Nähmaschine sollte zumindest folgende Funktionen bieten:
- Geradstich
- Zick-/Zackstich
- Overlockstich
- Elastikstich
- Rückwärtsnähen
Dazu sinnvoll sind die Knopflochfunktion sowie auch der Reißverschlussfuß.
Es gibt weitere Basteltipps und -ideen kostenlos hier zu finden. Wie sieht eure Grundausstattung zum Nähen aus? Welche Nähmaschine verwendet ihr? Diskutiert mit uns auf Facebook.