Ein Kinderbadezimmer ist heutzutage eher eine Ausnahme, da doch oft der Platz dafür fehlt. Für manche Familien bedeutet es jedoch einen gewissen Luxus, für andere hat es dagegen mehr praktische Gründe. Das morgendliche Ritual beginnt also wesentlich entspannter, wenn niemand vor verschlossener Tür wartet. Außerdem lässt sich Sicherheit und Wohlfühlatmosphäre in einem Kinderbad geschickt kombinieren, wenn dieses auf die Kleinen zugeschnitten ist. Erfahre in diesem Ratgeber mehr über die Planung, Einrichtung und Gestaltung sowie Deko eines eigenen Badezimmers für die Kinder … mit vielen Ideen für das „Pipikakaland“.
Das Kinderbadezimmer unkompliziert planen und einrichten
Bei der Einrichtung eines Kinderbades sollten einige Aspekte beachtet werden. Suchen die Eltern gemeinsam mit den Kids voller Enthusiasmus Materialien und Accessoires aus, werden oft Fliesen gewählt, die eventuell mit Dino-, Piraten-, Feenmotiven oder Kuhflecken versehen sind. Nach drei bis fünf Jahren finden Kinder derartige Motive vielleicht nicht mehr so cool wie damals. Eltern sollten daher eher neutrale Fliesen auswählen und das Kinderbadezimmer mit gemeinsam ausgesuchten Accessoires in ein kindgerechtes Paradies verwandeln.
Das Sortiment im Handel reicht dabei vom kindgerechten Duschkopf über lustige Toilettenpapier-Halter bis zur individuellen Gummi-Ente. Inzwischen bietet der Markt auch viele Waschtischarmaturen mit LED-Beleuchtung, welche die Wassertemperatur kennzeichnet. Das so „eingefärbte“ Wasser ist eine kleine Spielerei, die den Kids hilft, auf die richtige Temperatur zu achten.
Vorteile eines eigenen Kinderbadezimmers
Ein eigenes Kinderbadezimmer bietet zahlreiche Vorteile für Familien mit Kindern. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Entlastung des Familienalltags. Besonders in Haushalten mit mehreren Kindern oder begrenztem Zeitfenster am Morgen kann ein separates Kinderbad Wartezeiten vermeiden und den Ablauf strukturieren. Während sich Eltern oder ältere Geschwister im Hauptbadezimmer fertig machen, können die Kinder ihr eigenes Bad nutzen, ohne dass es zu Engpässen kommt.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Förderung der Selbstständigkeit der Kinder. Ein Badezimmer, das speziell auf die Bedürfnisse der Kleinen ausgerichtet ist, ermöglicht es ihnen, alltägliche Hygieneaufgaben wie Händewaschen, Zähneputzen oder Baden eigenständig durchzuführen. Durch niedrig angebrachte Waschbecken, gut erreichbare Handtuchhalter und altersgerechte Armaturen wird eine intuitive Nutzung erleichtert, wodurch Kinder früh lernen, Verantwortung für ihre eigene Körperpflege zu übernehmen.
Sicherheit spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung eines Kinderbadezimmers. Kindgerechte Ausstattungselemente wie rutschfeste Bodenbeläge, abgerundete Kanten an Möbeln und ein Verbrühschutz an Wasserhähnen reduzieren das Verletzungsrisiko. Ergonomisch angepasste Toiletten und leicht bedienbare Armaturen sorgen für zusätzlichen Komfort und verhindern Unfälle im Alltag.
Auch hygienische Vorteile sind nicht zu unterschätzen. Durch die separate Nutzung eines Badezimmers können Kinder ihre eigenen Pflegeprodukte verwenden, was das Risiko von Hautreizungen oder allergischen Reaktionen durch ungeeignete Kosmetikprodukte minimiert. Zudem wird die Übertragung von Keimen und Infektionen innerhalb der Familie reduziert, da Zahnbürsten, Handtücher und Hygieneartikel nicht mit Erwachsenen oder Geschwistern geteilt werden müssen. Ein eigenes Kinderbad trägt somit zu einer verbesserten Hygiene und einem gesünderen Wohnumfeld bei.
Kosten und Budgetplanung für ein Kinderbad
Die Kosten für die Einrichtung eines Kinderbadezimmers variieren je nach Größe, Ausstattung und individuellen Anforderungen. Die durchschnittlichen Kosten liegen zwischen 3.000 und 10.000 Euro, wobei einfache Umgestaltungen mit Standardausstattung günstiger ausfallen, während hochwertige Armaturen, maßgefertigte Möbel oder aufwendige Fliesenarbeiten die Kosten erhöhen können. Neben den Anschaffungskosten für Sanitärobjekte wie Waschbecken, Toilette und Badewanne müssen auch Ausgaben für Fliesen, Armaturen, Beleuchtung und kindgerechte Accessoires eingeplant werden.
Für Eltern mit kleinerem Budget gibt es zahlreiche Alternativen, um ein funktionales und ästhetisches Kinderbad zu gestalten. Anstatt teurer Spezialfliesen können einfarbige Standardfliesen mit wasserfesten Wandstickern oder abnehmbaren Fliesenaufklebern individuell gestaltet werden. Preiswerte Möbel aus dem Baumarkt lassen sich durch Lackierungen oder neue Griffe kinderfreundlich anpassen. Bei der Sanitärausstattung bieten kompakte Waschtische und WC-Sitze mit integrierten Kinderaufsätzen eine kostengünstige Möglichkeit, ein Badezimmer für verschiedene Altersgruppen nutzbar zu machen.
DIY-Lösungen und Upcycling-Ideen reduzieren die Kosten zusätzlich und verleihen dem Kinderbad eine persönliche Note. Aus alten Holzkisten oder Regalböden lassen sich mit bunten Farben und wasserfestem Lack praktische Stauraumelemente für Handtücher oder Pflegeprodukte gestalten. Selbstgebaute Tritthocker aus Holzresten ermöglichen Kindern den sicheren Zugang zum Waschbecken und wachsen durch einfache Anpassungen mit. Wanddekorationen aus wasserfesten Tapetenresten oder selbst gestaltete Bilderrahmen mit kindgerechten Motiven sorgen für eine spielerische Atmosphäre, ohne hohe Investitionen zu erfordern.
Checkliste für die perfekte Planung eines Kinderbads
Eine durchdachte Planung sorgt dafür, dass der Raum sowohl sicher als auch funktional und langlebig gestaltet wird. Dabei sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, um das Zimmer an die Bedürfnisse der Kinder anzupassen und langfristig nutzbar zu machen.
✔ Sicherheit
- Rutschfeste Fliesen für den Boden (Rutschhemmklasse R10 oder höher)
- Abgerundete Kanten an Möbeln und Sanitäranlagen zur Vermeidung von Verletzungen
- Thermostatarmaturen mit Verbrühschutz an Waschbecken und Dusche
- Gut erreichbare Haltegriffe oder Hocker für selbstständige Nutzung
- Kippsichere Möbel mit Wandbefestigung zur Erhöhung der Stabilität
✔ Funktionalität
- Waschbecken in kindgerechter Höhe oder mit Tritthocker zur besseren Erreichbarkeit
- Handtuchhalter und Ablageflächen auf Augenhöhe des Kindes
- Stauraumlösungen mit leicht zugänglichen Fächern für Pflegeprodukte und Spielzeug
- Einfache und intuitive Bedienbarkeit von Armaturen und Lichtschaltern
- Anpassungsfähige Lösungen wie verstellbare Haken oder höhenverstellbare Spiegel
✔ Gestaltung
- Neutrale Grundgestaltung mit anpassbaren Deko-Elementen
- Abwaschbare Wandtattoos oder Sticker für eine flexible Gestaltung
- Mitwachsende Möbel oder modulare Elemente für verschiedene Altersstufen
- Helle, freundliche Farben für eine angenehme Atmosphäre
- Thematische Gestaltung mit leicht austauschbaren Accessoires
✔ Nachhaltigkeit
- Wassersparende Armaturen mit Durchflussbegrenzung oder Luftsprudlern
- Energieeffiziente LED-Beleuchtung mit Bewegungsmelder oder Timer-Funktion
- Umweltfreundliche und schadstofffreie Materialien für Möbel und Wandgestaltung
- Wiederverwendbare oder recycelbare Dekorationsartikel und Accessoires
- Langlebige, pflegeleichte Ausstattung für eine nachhaltige Nutzung
Eine gut durchdachte Kombination aus Sicherheit, Funktionalität, ansprechender Gestaltung und nachhaltigen Elementen schafft ein Kinderbadezimmer, das über Jahre hinweg praktisch und kindgerecht bleibt.
Tipps zur Einrichtung
Platzsparende Lösungen für kleine Bäder
In kleinen Badezimmern ist eine effiziente Raumnutzung entscheidend, um Funktionalität und Komfort zu gewährleisten. Durch intelligente Möbel- und Stauraumlösungen lassen sich selbst auf begrenztem Raum praktische und kinderfreundliche Gestaltungsmöglichkeiten umsetzen.
Multifunktionale Möbel bieten eine platzsparende Alternative zu klassischen Badezimmereinrichtungen. Waschbecken mit integriertem Stauraum oder schmale, hohe Schränke nutzen die vorhandene Fläche optimal aus, ohne wertvollen Bewegungsraum einzuschränken. Ausziehbare oder stapelbare Aufbewahrungssysteme ermöglichen eine flexible Nutzung und lassen sich je nach Bedarf erweitern.
Wandmontierte Klapp-Waschtische und einklappbare Sitzgelegenheiten sind besonders für enge Bäder geeignet. Ein hochklappbarer Waschtisch sorgt für mehr Platz, wenn er nicht in Gebrauch ist, während einklappbare Duschsitze oder Badhocker zusätzlichen Komfort bieten, ohne dauerhaft Raum einzunehmen. Solche Lösungen sind ideal für Badezimmer, die von mehreren Familienmitgliedern genutzt werden und sich an verschiedene Bedürfnisse anpassen müssen.
Stauraumlösungen für kleine Badezimmer helfen dabei, Ordnung zu halten und alle wichtigen Utensilien griffbereit zu haben. Hängeregale über der Toilette oder an ungenutzten Wandflächen bieten zusätzlichen Platz für Pflegeprodukte und Handtücher. Duschkörbe, die an der Duschstange oder mit Saugnäpfen befestigt werden, verhindern herumliegende Shampoo-Flaschen und sorgen für eine sichere Aufbewahrung. Magnetische oder selbstklebende Organizer für Zahnbürsten, Seifenspender oder Haarbürsten schaffen zusätzliche Ablageflächen, ohne Bohren oder aufwendige Installationen.
Welche Fliesen für das Kinderbad?
Einfarbige Fliesen werden zum Beispiel durch peppige Aufkleber zu Hinguckern. Diese lassen sich auch nach einer gewissen Zeit wieder entfernen und durch andere Motive dem Entwicklungsstand der Kids anpassen. So können sich später auch Teenager in ihrem eigenen Bad einrichten und wohlfühlen. Doch welche Art von Fliesen ist für das Badezimmer der Kinder besonders gut geeignet?
Abrieb, Verschleiß und Wasseraufnahme unterscheiden sich bei den Fliesenarten. Aber auch auf die Rutschsicherheit kommt es bezüglich der Fliesenauswahl an. Deshalb sollte man bereits beim Fliesenkauf darauf achten, dass der Bodenbelag gut geeignet ist. Steingutfliesen kommen in Badezimmern häufig in glasiertem Zustand zum Einsatz. Sind diese matt, ist jedoch eine höhere Rutschsicherheit gegeben. Für die Fußböden eignen sich Steinzeugfliesen, welche ein dichteres und damit härteres Material besitzen. Auch ohne schützende Glasur ist diese Fliesenart gegen Flecken unempfindlich.
Übrigens: Fliesen mit der Abrieb-Klasse I weisen die niedrigste Verschleißfestigkeit auf und eignen sich vor allem für die Wände. Also Bodenbelag im Badezimmer taugen Sie unter Umständen jedoch auch – im restlichen Haus sollten Fliesen der Gruppe II oder III (insbesondere im Flur und Eingangsbereich, wobei dort auch die Gruppe IV bereits Sinn machen kann) verbaut werden.
Ist auch Naturstein für das Kinderbadezimmer geeignet?
Wird Marmor eingesetzt, sollten Eltern sich im Klaren sein, dass das Material im Badezimmereinsatz pflegeaufwendig ist. Granit und Lava hingegen ist unempfindlich und damit für das Kinderbadezimmer bestens geeignet.
Ein Kinderbad ist ein Badezimmer zum Mitwachsen
Bei der Einrichtung des Kinderbadezimmers ist zudem darauf zu achten, dass Kinder schnell wachsen. Dies kann schon einmal zu einer richtigen Herausforderung werden. Sollen die Handtücher nach dem Gebrauch nicht am Boden liegen, weil die Haken dafür zu hoch montiert sind, bieten sich Handtuchhalter an, die durch spezielle Vakuumhaken fixiert werden. Diese können jederzeit an die Größe der Kinder angepasst werden, ohne Schäden an den Fliesen zu verursachen. Gleiches gilt für Papier-, Zahnputzbecher- und Seifenhalterungen.
Beim Toiletten- und Waschbecken kann die Gestaltung vom Kinderbad mit flexibler Größenanpassung schon etwas schwieriger sein. Die günstigste und auch einfachste Möglichkeit besteht darin, die Badkeramik doch auf Standardhöhe anzubringen und einen kindgerechten Hocker bereitzustellen. Diese Lösung funktioniert auch in Bädern, die sich Eltern und Nachwuchs teilen. Die Luxusvarianten finden sich im Handel in Form eines elektrisch verstellbaren Waschtisches (Lift-Waschtisch) und einer Lift-Toilette. Diese können auch nach etlichen Jahren für ältere Erwachsene von Vorteil sein.
Oft ist auch erfinderischer Einfallsreichtum im Kinderbadezimmer gefragt: Warum die Badewanne nicht einfach ein wenig in den Boden einlassen und gut verkleiden, damit keine Sturzgefahr droht? Sie sollte selbstverständlich auch für den gemeinsamen Badespaß groß genug sein.
Wichtige Details im Badezimmer für Kinder, welche Sicherheit gewährleisten
Wie auch bei der Einrichtung eines Kinderzimmers, gilt es im Kinderbad auf einige Sicherheitsaspekte zu achten. Für ein sicheres und kinderfreundliches Badezimmer gibt es im Handel inzwischen unzählige Einrichtungsgegenstände, welche den Ansprüchen genügen. Sind kleinere Kinder im Haushalt, sollten Waschbecken- und Duscharmatur grundsätzlich einen Verbrühschutz besitzen, um Verletzungen zu vermeiden.
Bei Auswahl der Einrichtung des Kinderbades ist zudem auf abgerundete Kanten und Formen zu achten, da sich Kinder oft mit wenig Umsicht durch die Räume bewegen. So lassen beispielsweise Platzwunden verhindern, falls die Kids einmal auf nassen Fliesen ausrutschen. Sind Duschtüren geplant, sollten diese sich auch von den Kindern mühelos bedienen lassen. Gleiches gilt für den Stauraum im Kinderbad. Handtücher, Duschgel und Shampoo sowie Toilettenpapier sollten gut erreichbar aufbewahrt werden, damit die Kids ihr Bad auch ganz selbstständig nutzen können.
Die wichtigsten Accessoires für das Kinderbadezimmer
Bezüglich der Sicherheit werden an ein Kinderbadezimmer ähnliche Ansprüche, wie an die gesamte kindersichere Wohnung gestellt. Doch soll das Kinderbad auch schick sein und zum Wohlfühlfaktor werden. Dafür sind die passenden Accessoires notwendig. Noch besser ist es, wenn die Dekoartikel auch einen Nutzen haben – so zum Beispiel, um Stauraum zu schaffen. Verschiedenfarbige Boxen und Behälter sind eine schlaue Hilfe bei der Organisation. Spielzeuge können häufig auch für andere Funktionen verwendet werden: warum nicht den T-Rex mit seinem langen Hals als Toilettenpapierhalter verwenden? Viele weitere Accessoires, Einrichtungsideen und Dekoideen gibt es übrigens auch auf Pinterest.