Peter-Pan-Syndrom: Wenn der Mann nicht erwachsen wird

Der amerikanische Familientherapeut Dan Kiley schrieb das Buch Das Peter-Pan-Syndrom. Männer die nie erwachsen werden. In der englischen Originalfassung heißt es The Peter Pan syndrome: men who have never grown up. Dan Kiley benannt dabei sein Buch nach der Romanfigur des weltberühmten Kinderromans Peter Pan. Kurz erklärt: Männer, die durch unangemessenes kindisches Verhalten auffallen – also quasi nie erwachsen werden. Häufig äußert sich das durch Bindungsunfähigkeit sowie Unverbindlichkeit.

 

Das Peter-Pan-Syndrom

Der Begriff Peter-Pan-Syndrom (englisch: Peter-Pan-Syndrome) ist bis heute populär, für die Bezeichnung kindlicher Verhaltensmuster bei Männern. Benannt wurde das Peter-Pan-Syndrom nach der gleichnamigen Hauptfigur im Kinderroman Peter Pan von James Matthew Barrie. Peter Pan lebt im Nimmerland (englisch: Neverland) und ist das einzige Kind auf der fiktiven Insel, das niemals erwachsen wird. Er überredete seine Geschwister Wendy, Michael und John zu einem nächtlichen Ausflug ins Nimmerland, wo sie unvergleichliche Abenteuer erlebten, jedoch vom Heimweh getrieben zurück wollten. Peter Pan wollte lieber sein Leben in ewigem Spiel verbringen und blieb einsam zurück. Dan Kiley erklärt sechs Symptome des Peter-Pan-Syndroms:

  1. Verantwortungslosigkeit: Die Schuld an Misserfolgen sucht der Betroffene nie an sich selbst, er kann sich durch eine blühende Fantasie zum Tagträumer entwickeln und schiebt alle Aufgaben vor sich her. Für ihn steht Spaß im Vordergrund, er drückt sich vor seinen Pflichten und Abneigung gegen Selbstdisziplin ist seine Parole.
  2. Angst: Der Betroffene verarmt emotional, wird liebesunfähig und verbirgt seinen Eltern gegenüber ein Schuldgefühl.
  3. Einsamkeit: Beim Betroffenen entwickelt sich aus dem Gefühl, vom Vater abgelehnt zu werden, eine ständige Suche nach Freunden, die jedoch vergeblich bleibt. Diese wird durch Anpassung an Kumpel-Gruppen kompensiert. Die Freundschaften und Beziehungen bleiben oberflächlich.
  4. Sexueller Rollenkonflikt: Der Wunsch geliebt zu werden, sowie der Sexualtrieb führt zu schneller Partnerschaft. Die Unsicherheit aufgrund fehlenden Selbstvertrauens verhindert jedoch eine offene, positive Beziehung zur Partnerin. Macho-Gehabe sowie Prahlerei gehören ebenfalls dazu. Funktionieren kann es jedoch, wenn die Partnerin die stets auf Harmonie bedachte „Mutterrolle“ übernimmt.
  5. Narzissmus: Eine auffällige Selbstverliebtheit und Perfektionismus prägen den Betroffenen.
  6. Chauvinismus: Der Betroffene hat eine verächtliche sexistische Einstellung der Partnerin gegenüber.

 

Peter-Pan-Syndrom Ursachen

Die Ursachen für das Peter-Pan-Syndrom liegen in der Kindheit der Männer. Dan Kileys Patienten hatten häufig einen sehr strengen Vater und fühlten sich nicht geliebt. Wenn Eltern alles toll finden und komplett unkritisch sind, was ihr Kind macht und gleichzeitig Distanz und Kühle in der Familie herrscht, kann es zu eine solcher Entwicklung kommen. Aber auch Eltern, die überfürsorglich sind und ihrem Kind alle Entscheidungen abnehmen, können das Kind bei der Erziehung in die falsche Richtung lenken. Das Kind muss lernen, für sich selbst zu sorgen.

 

Peter-Pan-Syndrom Behandlung

Ist das „kindische Verhalten“ sowie das Gefühl des „nie erwachsen werden“  beim Mann sehr stark ausgeprägt, so kann eine Psychotherapie oder aber auch Medikamente, wie Antidepressiva, das Leben durch eine Behandlung des Peter-Pan-Syndroms wieder in geregelte Bahnen bringen. Eine Peter-Pan-Syndrom Therapie ist in jedem Fall wichtig, wenn Depressionen, Alkohol- und Drogensucht oder Persönlichkeitsstörungen mit im Spiel sind.

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