Den Kindern die Werte der Gesellschaft zu vermitteln, kann für Eltern anstrengend sein. Deshalb gilt es die Grundlagen der Werteerziehung zu verstehen. ✓ So vermittelt ihr euren Kindern die Werte Mitgefühl, Ehrlichkeit & Co.
Schlägt, lügt oder stiehlt das eigene Kind, sind viele Eltern beunruhigt und stellen schnell die eigene erzieherische Kompetenz infrage. Die kindliche Entwicklung moralischen Bewusstseins ist ein langer und oftmals verunsichernder Prozess. Einige pädagogische Tipps beachtet, können Eltern ihr Kind auf dem Weg hin zu einem gesellschaftsfähigen Menschen erzieherisch unterstützen.
Werte – Was sind das überhaupt?
Als „innerer Kompass“ geben Werte Orientierung und ermöglichen es, sowohl das eigene, als auch das Verhalten von Mitmenschen als richtig oder falsch einzuschätzen. Zudem geben sie in zentralen Fragen des Lebens und in Konfliktsituationen eine kompetente Entscheidungshilfe. Gemeinsam getragene Wertvorstellungen sind für alle Bereiche des konstruktiven menschlichen Zusammenlebens unverzichtbar.
Kinder brauchen Werteerziehung
Der pädagogische Königsweg der Werteerziehung vermittelt Kindern wichtige Verhaltensmaßstäbe nicht mithilfe von Zwang und Druck, sondern mittels Überzeugungskraft. Kinder brauchen Werte-Kompetenz, keine blinde Werte-Übernahme. Nur so gelingt es ihnen, ihre Entscheidungen eigenständig und gerecht zu treffen.
Persönlichkeitsbildende Werte
Einige Werte ergeben in ihrer Summe den Grundpfeiler einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung. Sie geben Kindern Halt und Orientierung und sollten für eine gelingende Werteerziehung berücksichtigt werden:
- Respekt (sowohl sich selbst als auch anderen gegenüber)
- Ehrlichkeit (auch beim Zugeben von Fehlern)
- Mitgefühl (als Grundvoraussetzung des prosozialen Hilfeverhaltens)
- Zuverlässigkeit (als Garant für Vertrauen und Sicherheit)
Die richtige Vermittlung von Werten der Gesellschaft
Die Werte der Gesellschaft vermitteln: dies geschieht über verschiedene Ebenen.
Modelllernen
Das A und O bei der Werteerziehung ist das Modelllernen. Mit anderen Worten: Ohne gleichzeitig als gutes Beispiel voranzugehen, werden Predigten und theoretische Erklärungen der Eltern völlig nutzlos im Sande verlaufen. Eltern, die ihr Kind zu einem ehrlichen, gerechten und zuverlässigen Menschen erziehen möchten, müssen ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und ihren Kindern die angestrebten Werte entsprechend vorleben.
Induktion
Besonders kleine Kinder im Kindergartenalter, die Konflikte oftmals handgreiflich lösen oder zur Durchsetzung ihrer Ziele gerne auch mal schwindeln, müssen kindgerecht in der Entwicklung ihres emphatischen (mitfühlenden) Sozialverhaltens gefördert werden. Diese Kids als Problemkind abzustempeln hilft niemandem. Um den Kindern das Einfühlen in die Gefühlswelt der Mitmenschen zu ermöglichen, empfehlen Experten Eltern die Methode der Induktion: Schlägt das Kind beispielsweise die Mutter auf den Arm, sollte diese übertrieben traurig schauend „Aua!“ rufen. So begreift das Kind nach und nach, dass sein Verhalten beim Gegenüber negativ besetzte Reaktionen auslösen kann.
Höhere Motivation
Kinder im Grundschulalter können von den Eltern durch einen Appell an die höhere Motivation beim Erlernen von Verhaltensmaßstäben unterstützt werden. Muss der ältere Bruder (im Gegensatz zur kleinen Schwester) im Haushalt helfen, raten Kinderpsychologen den Eltern, an das Verantwortungsbewusstsein und die Hilfsbereitschaft des großen Bruders zu appellieren. So verliert die eigentliche Arbeit effektiv an Bedeutung und das Kind erlernt den übergeordneten Wert.
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