Schluckauf loswerden: Das hilft gegen Schluckauf

Gerne wird der Schluckauf auch als Röcheln oder Schluchzen bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine periodische, reflektorische und kräftige Einatmungsbewegung von dem Zwerchfell. Es entsteht das charakteristische Einatmungsgeräusch, welches gerne als „Hicks“ bezeichnet wird. Bei dem Schluckauf ist kein Zweck bekannt.

 

Schluckauf loswerden

Was hilft gegen Schluckauf und wie wird man die lästigen Symptome los?

 

Was sind die Ursachen von Schluckauf?

Die Wissenschaftler rätselten lange Zeit über den biologischen Sinn von dem Schluckauf. Pariser Forscher vermuten, dass es sich um ein Überbleibsel der Kiemenatmung handelt. Besitzen Lungenfische beispielsweise Kiemen und Lunge, dann spritzen sie Wasser über die Kiemen, in dem die Mundhöhle zusammengepresst wird. Die Stimmritze wird dabei geschlossen, damit in die Lunge kein Wasser gelangt. Über Jahrmillionen hinweg konnte scheinbar der Gehirnteil erhalten bleiben, der bei der Kiemenatmung für die Bewegung zuständig ist und so wird die Stimmritze beim Menschen gesteuert. Der scheinbar nutzlose Schluckauf bliebt, weil angenommen wird, dass dieser Babys beim Saugen hilft (siehe auch Schluckauf beim Baby). Beim sogenannten „Hicksen“ ähnelt die Abfolge der Muskelbewegungen derjenigen von Säuglingen bei dem Stillen. Bei Babys schließt sich die Stimmritze, damit in die Lunge keine Milch gelangt.

Viele stellen sich natürlich allerdings die Frage, was sonst die Ursachen für den Schluckauf sind. Bei den Menschen kann ein Schluckauf krankhafte oder auch harmlose Auslöser haben. In den meisten Fällen gibt es den Schluckauf durch die vorübergehende Überdehnung bei dem Magen. Ausgelöst wird dies oft durch scharfes Essen, kalte und kohlensäurehaltige Getränke und durch hastiges Essen. Ausgelöst wird der „Hicks“ auch oftmals durch Erregungszustände, Alkoholgenuss oder vegetative Veränderungen. Diese Formen dauern nur kurz an und meist werden sie durch einfache Hausmittel oder von selbst wieder verloren.

Ist der Schluckauf chronisch andauernd, dann kann auch eine Erkrankung zugrunde liegen. Zu den Erkrankungen gehören beispielsweise Störungen in dem Zentralnervensystem, Störungen am Zwerchfell oder Störungen im Verlauf von dem Nervus phrenicus. Chronische Schluckaufpatienten haben selten Erkrankungen des Gehirns und häufig des Magens. In einigen Fällen kann für den Schluckauf auch keine Ursache gefunden werden. Eine Schwangerschaft oder chirurgische Eingriffe in dem Bauchraum können bei Schluckauf ebenfalls zu den Ursachen gehören.

 

Wie kann man den Schluckauf loswerden?

Gegen Schluckauf gibt es viele Hausmittel, welche überwiegend auf die Beruhigung des Zwerchfells und der Atmung zielen. Aber wie kann man ihn schnell loswerden? Es soll helfen, wenn die Luft für dreißig Sekunden angehalten wird. Manche Personen schaffen es sogar, dass die Atmung durch Konzentration das Zwerchfell entspannt und der Schluckauf wird so beendet. Einige Hausmittel haben auch etwas mit Aufmerksamkeit zu tun wie beispielsweise Erschreckt werden oder Ablenkung. Außerdem gibt es Hausmittel für das absichtlich erschwerte Schlucken. Beispiele wären hier kopfüber nach oben schlucken oder aber gegen die Bauchmuskulatur schlucken.

Bei der medizinischen Fachliteratur werden auch weitere Behandlungsformen benannt und so gibt es rektale Massagen per Finger, pharmakologische wie Cannabis, die nasale Anwendung von Essig oder Orgasmen. Eine weitere Maßnahme ist eine traditionelle Heilmethode aus dem japanischen Kappö und hier wird bei einem gewissen Bereich des Nackens mit den Kleinfingerfäusten Druck ausgeübt. Für die medikamentöse Behandlung gibt es Spasmolytikum Baclofen, Diazepam, Neuroleptika, Sedativa, Sympathomimetika, Prokinetika und Protonenpumpenhemmer.

Wenn der Reflex akut auftritt, gibt es gegen Schluckauf somit generell viele Hausmittel und Tricks. Ein Glas kaltes Wasser wird oftmals getrunken und dies in kleinen, schnellen Schlücken. Möglichst sollte das Wasser ohne Kohlensäure sein. Jeder kann zudem auch an seiner Zunge ziehen, in eine Zitrone beißen oder sich erschrecken lassen. Wenn der Schluckauf durch Krankheiten wie Tumore oder Entzündungen ausgelöst wird, dann muss bei der Grunderkrankung eine gezielte Therapie erfolgen und ihn loszuwerden.

 

Oft Schluckauf

Allgemein gilt der Schluckauf als harmlos und manche empfinden ihn auch als witzig. Dies ändert sich schnell, wenn der Schluckauf chronisch wird, dann möchte man ihn nur noch schnell loswerden. Nicht selten tritt Schluckauf oft auf und sogar über einige Stunden und Tage. Der Dauerschluckauf kann den Schlaf stören und auch das Allgemeinbefinden kann stark beeinträchtigt werden. Wenn der Schluckauf länger anhält, dann schmerzen Brustkorb und Bauchmuskeln. Chronischer Schluckauf hält oftmals länger als zwei Tage an und oft gibt es dafür keine feststellbare Ursache. Der Dauerschluckauf ist belastend und unangenehm. Die Betroffenen können Depressionen entwickeln und oft leiden sie unter Schlaflosigkeit. Generell haben viele Menschen oft Schluckauf, weil unterschiedliche Ursachen dazu führen können, dass der Zwerchfellnerv gereizt wird. Das Zwerchfell kann sich schlagartig verkrampfen und es verschließt sich die Stimmritze. Es entsteht der Schluckauf, wenn die eingeatmete Luft auf die geschlossen Stimmritze prallt. Oft entsteht Schluckauf durch Erschrecken, Aufregung, Stress, Rauchen, Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke oder durch zu hastiges Essen. Sollte das „Hicksen“ immer wiederkehrend sein oder nicht vorübergehen, dann sollte am besten ein Arzt aufgesucht werden. Bei dem chronischen Schluckauf handelt es sich generell um eine sehr seltene Krankheit und meist sind zu 99,9 Prozent Männer betroffen, wie Statistiken und Studien zeigen.

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